Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist eine Krankheit, die nicht nur im körperlichem Bereich Auswirkungen hat, sondern auch im sozialen Bereich Beeinträchtigungen mit sich bringt. Die jahrhundertlange Diskriminierung beruht auf Unwissenheit und Aberglaube und ist durch nichts gerechtfertigt, denn Epilepsie ist eine Krankheit wie jede andere auch.
Epilepsie ist die zweithäufigste Erkrankung des Nervensystems!
(1-2 Prozent der Bevölkerung Deutschlands leidet darunter)
Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten, kann durch alternative Therapien ergänzt und unterstützt werden. In seltenen Fällen bringt eine Operation eine Heilung. In 60-80 Prozent bringt eine richtige medizinische Behandlung Anfallsfreiheit.
Was tun bei einem Anfall?
- Ruhe bewahren
- Platz um den Bewußtlosen freimachen (Verletzungsgefahr ausschließen)
- Beengende Kleidungsstücke am Hals lösen
- Kopf polsten
- Seitliche Lagerung (nach Ende der Krämpfe)
- Nach dem Anfall Hilfe und Begleitung anbieten
Was Sie nicht tun sollten!
- Die Lage des Betroffenen nicht ändern, es sei denn, er ist in Gefahr
- Krampferscheinungen nicht durch festhalten unterdrücken
- Nicht versuchen, den Betroffenen aufzurichten
- Nichts zu trinken geben
- Bitte keinen Beißkeil oder ähnliche Gegenstände in den Mund schieben
- Nach dem Anfall nicht unnötig aufdrängen
Achtung!
Bei Verletzungen oder wenn der Betroffene nach 15 Minuten immer noch ohne Bewusstsein ist, bitte einen Notarzt rufen.
Epilepsie ist keine Geisteskrankheit. Sie ist eine organische Erkrankung des Gehirns, die sich in verschiedenen Anfallsformen äußert. Die Mehrzahl der Betroffenen unterscheiden sich weder in der intellektuellen Begabung noch in ihrem Wesen von gesunden Menschen. Die Geschichte beweist, dass auch manche Epilepsiekranke ihre Mitmenschen an Intelligenz weit überragten, obwohl Epilepsie früher eine unbehandelte Krankheit war. Dostojewski, Paganini, Nobel, Sokrates u.a. leisteten trotz ihrer Epilepsie Überdurchschnittliches.
Ursachen für Epilepsie können sein:
- Hirnschädigungen während der Schwangerschaft
- Sauerstoffmangel unter der Geburt
- Gehirn- oder Hirnhautentzündungen
- Durchblutungsstörungen des Gehirns
- Stoffwechselerkrankungen
- Hirntumore
- unbekannte Faktoren